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Unsere Wachteln; Kunstbrut im Inkubator und Aufzucht


Sie sind da; unsere ersten Wachtelküken 😍. 

Wie ich das mit der Brut gemacht habe und sie aufziehe, halte ich auf dieser Seite fest:


Zunächst einmal habe ich natürlich ausführlich recherchiert und auch ein Bekannter hat mir viele nützliche Informationen gegeben. Ich habe mich mit dem benötigten Zubehör beschäftigt, dem Futter und mir die natürliche Lebensweise der Wachtel und ihre Vorlieben angesehen.

Allein bei der Auswahl des Inkubators, also der Brutmaschine, kann man sich mit der Suche ewig beschäftigen.

Die Brut im Inkubator

Da auch Wachtel-Hühnermütter die Eier während der Brut drehen, sollten auch die Eier im Inkubator regelmäßig gedreht / gewendet werden. 

Tag 1 bis einschließlich Tag 3:
Ich habe die Eier in meinem Brutapparat (er hat einen motorbetriebenen Lüfter) bei 37,8 Grad und einer Luftfeuchtigkeit zwischen 52 und 55% ruhen lassen und nicht bewegt.

Tag 4 bis einschließlich Tag 13: 
Die automatische Wendung wurde eingeschaltet; der Apparat drehte ab diesem Zeitpunkt die Eier alle 2 Stunden. Die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit beließ ich wie bei den 3 Tagen zuvor.
Eine Freundin von mir hat einen Brüter ohne Wendeautomatik. Sie drehte die Eier ab Tag 4 immer drei mal am Tag jeweils um 180 Grad. (Für eine bessere Übersicht kann man die Eier vor Brutbeginn vorsichtig mit einem weichen Bleistift auf der einen Seite mit einem Kreuz und auf der anderen mit einem Kreis markieren.)

Tag 14 bis einschließlich Tag 17:
Die Wendeautomatik wurde ausgeschaltet. Die Eier habe ich auf der Schlupfhorde verteilt (das ist eine gerade Fläche, auf der die Küken später gut laufen können und sie sich beim Schlupf gefahrlos aus den Schalen befreien können). Die Temperatur senkte ich auf 37,6 Grad, da die Kleinen nun schon eine Eigenwärme haben. Die Luftfeuchtigkeit wurde auf 70% erhöht, damit die Eischalen weicher werden und die Küken es leichter haben.
Meine Bekannte, deren Brüter ohne Lüfter ist, wies mich in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Luftfeuchtigkeit die ich nahm, bei ihrem Flächenbrüter wohl viel zu hoch wäre.
Da ich meine Erfahrung nur mit einem Brutapparat, der einen motorbetriebenen Lüfter hatte, gemacht habe, müssten Sie sich für andere Modellarten bitte gesondert informieren und unbedingt die dazugehörige Brüteranleitung beachten, damit den Küken nichts passiert. 


Der Schlupftag der Küken

Zu Beginn des 17. Bruttages war es dann soweit. Die ersten Eierschalen wurden von innen angepickt. Hier fiel mir auf, dass die meisten Küken dies am stumpfen Ende des Eies machten. Nach diesem Knacks im Ei, der sich auf dem unteren Bild ganz gut erkennen lässt, machten fast alle Küken eine Pause von 2-4 Stunden.

Nach dieser Pause legten sie dann los und zogen den Schlupf innerhalb von wenigen Minuten durch. Mit ihrem Eizahn öffneten die Küken beginnend bei dem oberen Knacks die Schale fast in einem Zug ringsherum zu 3/4 und drückten die zwei Eihälften auseinander, um sich zu befreien. 

Hier finden Sie ein Video von mir, auf dem ein Küken in 1 Minute und 24 Sekunden das Licht der Welt erblickt.


Wenn es das Küken nicht allein aus dem Ei schafft

Zu Beginn des 18. Bruttages knackten zwei Küken ihre Eier an, kamen aber dann einfach nicht weiter. Ich konnte erkennen, dass die Eihaut im Gegensatz zu denen am 17. Tag von den Küken geöffneten Eier sehr trocken und ledrig wirkte.
Bei meiner Recherche über Wachteln hatte ich auch einige Beiträge gesehen, in denen Menschen in solchen Fällen eingriffen. Zum Zeitpunkt meiner Recherche empfand ich das als irgendwie unangebracht oder gar falsch. 

Tja, aber wenn man dann da sitzt und diesen kleinen Wesen zuschaut, wie sie 8 Stunden lang wirklich alles geben, mit ihrem Schnabel schieben und drücken und das ganze Ei wackelt, aber sie einfach nicht weiter kommen, weil die Eihaut zu fest ist (ich nehme an, weil die Reserven im Ei - auch Wasser - einfach aufgebraucht waren), ändert sich diese Meinung. Ich habe jedenfalls nach 9 Stunden tapferem Küken-Kampf eingegriffen. 

An dieser Stelle ein wichtiger Hinweis an alle Leser:
Auch wenn es schwer fällt, aber eine "Geburtshilfe" wie ich sie nun beschreibe, sollte immer nur als letzte Möglichkeit in Betracht gezogen werden. Es erfordert Sachkenntnis, viel Geduld, eine ruhige Hand und gute Augen, um die Küken dabei nicht zu verletzen ! 

Das erste Sorgenkind hatte sein Ei wie oben im Bild beschrieben bereits zur Hälfte rundherum "aufgeschnitten", ich versuchte also vorsichtig die beiden Eihälften zu teilen. Dabei merkte ich, dass das Küken mit seinem Flaum an der Eihaut klebte und schon allein deshalb nicht weiter konnte. Mit Fingerspitzengefühl entfernte ich den festgeklebten Flaum vom Ei und zog die Eikappe leicht weg. Dabei merkte ich, dass das wirklich schwer ging. Das Küken drückte mit und zack da war es. Nach einer kurzen Verschnaufpause machte es sich ans Laufen lernen. Ich war echt erstaunt von so viel Willen; ich hätte wetten können, dass es jetzt erst mal schlafen muss. Aber stattdessen übte es und stand super schnell auf seinen Beinen und sah sich mit klaren Augen um. 

Das zweite Sorgenkind hatte das Ei in der Mitte angepickt und versuchte es von dieser Stelle aus im Kreis zu öffnen, kam aber wegen der Eihaut nicht weiter.
Also habe ich beginnend an der Stelle, an der das Küken das Ei angepickt hatte, mit einer Pinzette zunächst die Schale entfernt. Die Eihaut darunter war übrigens so fest, dass ich sie selbst mit meiner Pinzette nicht öffnen konnte. Das tapfere Küken versuchte weiterhin mitzuhelfen. Mit viel Geduld schaffte ich es aber oben ein kleines Löchlein in die Eihaut zu machen und diese mit der Pinzette vorsichtig und langsam im Kreis herum abzuziehen. 

Mit der Eihaut bei den unteren Schalen angekommen, wackelte es kurz und dann sah mich plötzlich ein winziges Auge aus dem Ei an; das war ein bewegender Moment. Das Küken streckte sich und da war es:

Natürlich hatte ich Sorge, dass die Küken irgendwie missgebildet sind, denn auch darüber hatte ich etwas gelesen. 
Die Sorge war glücklicherweise unbegründet; die zwei machen sich prima, schauen aufmerksam, hüpfen genau wie ihre Geschwister und fressen sehr gut. Ein Erfolg :-) 

Nachfolgend ein Video der beiden, als sie noch zum Trocknen im Brüter waren; weil sie ja "spät dran" waren, hatte ich ihnen ein wenig Futter und Wasser hineingestellt.

Ich möchte es nochmal wiederholen:
Bitte nur eingreifen, wenn es einzelne Küken auch nach längerer Zeit
nicht von alleine schaffen zu schlüpfen und dann auch nur, wenn Sie sich sicher sind, das zu können! 

Das menschliche Eingreifen selbst stellt ein erhebliches Risiko dar. Auch das Öffnen des Brutkastens gefährdet die anderen Küken. Am Besten ist es, wie so oft, Ruhe zu bewahren und der Natur erstmal freien Lauf zu lassen. Diese Geburtshilfe ist nur eine allerletzte Maßnahme und nur etwas für den Notfall. 


Die Wärmeplatte und die richtige Höhe

Wachtelküken sind nach dem Schlupf sehr klein und brauchen kontinuierlich Wärme. Da bei der Kunstbrut keine Wachtelmama (Glucke) vorhanden ist, die die lebenswichtige Wärme spendet, muss das eine Wärmeplatte bzw. Kunstglucke übernehmen. Damit diese Wärme auch an die kleinen Körper gelangt, ist es wichtig die richtige Höhe der Platte einzustellen. Die meiste Wärme geben diese Platten durch Kontakt ab. 
Wachtelküken schlafen entweder auf den Füßen sitzend oder auf der Seite liegend. Betrachtet man den Umfang des sitzenden Kükens, (also Kükenkörper inklusive angezogene Füße), ist genau das die richtige Höhe die man anbieten sollte.
Genau wie bei uns Menschen, gibt es aber auch bei Küken solche, die mehr Wärme wollen und welche, die weniger möchten. Damit meine Wachtelküken gerade in den ersten Lebenstagen wählen konnten, welche Temperatur ihnen gut tut, habe ich unter die Wärmeplatte ein kleines Handtuch gelegt, dass ich an einer Seite etwas mehr zusammengefaltet habe. Dadurch war dieser Teil näher an der Platte, während der andere Teil etwas weiter entfernt war. 

Dass die Wachtelbabies nach dem Verlassen der Wärmeplatte keine zu kalte Außentemperatur vorfanden, hielt ich für wichtig. Das Kükenheim stand daher bei mir die ersten 4 Tage bei mir im Wohnzimmer.

Meine Wärmeplatte, bei der ich die Temperatur händisch einstellen kann, habe ich auf 39 Grad eingestellt. Sie variierte zwischen 38 und 40 Grad; meine Küken fanden das super.

Da Wachteln sehr schnell wachsen, habe ich etwa alle 2-3 Tage die Höhe der Wärmeplatte bzw. das Handtuch etwas angepasst. Mit zunehmender Befiederung steigt auch die Eigenwärme der Küken, weshalb die Platte immer seltener besucht wird.  


Der Futternapf / Futterspender

Man kann natürlich eine Schale oder einen Napf nehmen, allerdings muss man wissen, dass Wachtelküken ins Futter hinein hüpfen und dort hinein auch koten. Aus hygienischen Gründen muss das natürlich entfernt werden. Da diese Variante mir zu arbeitsintensiv war und ist, habe ich mich für einen Futterspender entschieden. Man befüllt ihn von oben in der Mitte und das Futter rutscht nach, wenn es außenherum weggefressen wurde. Natürlich ist auch hierin Kükenkot gelandet, ich fand allerdings es hat sich in Grenzen gehalten.

Ab dem 10. Lebenstag fingen meine Küken mit ihren Füßen an zu scharren, weshalb ich ab diesem Zeitpunkt den Futterspender auf ein 2 cm hohes Brett gestellt habe. Dieses habe ich zugeschnitten, damit es den gleichen Bodenumfang wie der Futterspender hat. Auf diese Weise wird kein Futter hinausgescharrt, bleibt im Spender und somit sauberer. Mit zunehmender Größe der Wachteln habe ich den Futterspender dann auf ein zusätzliches Brett gestellt bzw. Steine verwendet, um ihn weiter zu erhöhen.  


Der Wassernapf / Wasserspender

Auch hier kann man selbstverständlich eine kleine Schale nehmen, allerdings ist das auch mit Risiken verbunden.
Die anfangs zierlichen Küken könnten - je nach Tiefe - darin ertrinken oder einfach nur hineinfallen und durchnässt werden. Außerdem kann hierein ungehindert Schmutz, Einstreu und Kot fallen. Aus diesen Gründen war das für mich keine Option und ich habe mich auch hier für einen Wasserspender entschieden.
Das Wasser fließt langsam nach, wenn seitlich etwas getrunken wurde. Anfangs sollte das Wasserschälchen gut erreichbar auf dem Boden stehen und regelmäßig kontrolliert werden, da auch hierein ab und an Kot fällt und gereinigt werden sollte. 

Nach ein paar Tagen habe ich dann auch diesen Spender auf ein 2 cm dickes zugeschnittenes Brett gestellt. Dadurch bleibt das Wasser deutlich sauberer. Mit zunehmender Größe der Wachteln habe ich den Wasserspender dann auf ein zusätzliches Brett gestellt bzw. Steine verwendet, um ihn weiter zu erhöhen.

Sauberes Trinkwasser muss immer zur Verfügung stehen. Als ich meine Küken bei ihrem Sonnenausflug in ihrem Außengehege beobachtete, habe ich festgestellt, dass sie wirklich oft und viel trinken. Gegebenenfalls sind zwei Wasserspender eine gute Option. 


Die Wachtelbadewanne / Sandbad

Nachdem Wachteln nicht im Wasser, sondern im Sand bzw. Staub baden, um ihr Gefieder zu pflegen, darf auch das nicht fehlen. Ich habe meinen Wachtelbabies ab ihrem 8. Lebenstag eine kleine Wanne mit Spielsand angeboten, die dankbar angeboten wurde. Sie wissen also bereits als Babies was das ist und was man damit macht.   


Mein Kükenheim für die ersten Lebenstage meiner Wachteln

Da Küken nach dem Schlüpfen einen Dottersack besitzen, können sie mehrere Stunden ohne Nahrung und Wasser auskommen. Ich habe meinen Brutapparat daher erst am Ende des 17. Bruttages geöffnet und die trockenen Küken in ihr Kükenheim gebracht. Für die ersten Lebenstage war das ein Kleintierstall, der bei uns im Wohnzimmer stand. Hier ist die Umgebungstemperatur angenehm und ich hatte die Winzlinge besser im Blick. Das Kükenheim für die ersten Lebenstage war nur mit dem notwenigsten (einer Wärmeplatte, einem Futter- und einem Wasserspender) ausgestattet. 
In den ersten Tagen nach dem Schlupf bestand der Kükentag nur aus schlafen und sich wärmen lassen, schnell rausschlüpfen, fressen, trinken und wieder schlafen und sich wärmen lassen. 

Weiter unten habe ich zu dem von mir verwendeten Zubehör einige Erfahrungen festgehalten.  

Nachdem es ganz frische Küken nicht besser wissen, kann es vorkommen, dass sie statt dem Kükenfutter die Einstreu fressen. Sie fühlen sich satt und fressen kein energiereiches Futter. Da sie so aber zu wenig Nährstoffe bekommen, hatte ich den Boden für den Anfang mit einem Handtuch ausgelegt. Anfangs verwendete ich Küchentücher, stellte aber fest, dass die Küken (die mit ihren Füßen gelegentlich durchs Trinkwasser laufen) mit ihren feuchten Zehen und den kleinen Krallen unter der Wärmeplatte herumkratzen, so dass das Küchentuch stellenweise zu kleinen Würstchen zusammengerollt worden war. Ich hatte Sorge, dass die Küken das fressen und habe daher ein Handtuch genommen. 
Sobald ich merkte, dass sie verstanden hatten, was fressbar ist und was besser nicht, bekamen sie Einstreu. Hier habe ich Rindenmulch und Hobelspäne genommen.  

Damit sich die Küken nachts im Dunklen nicht verirren und ihre Wärmeplatte schneller finden, leuchtet ihnen ein kleines Nachtlicht.   



Mein Kükenheim für meine jungen Flatter-Wachteln

Ab ca. dem 10. Tag begannen meine Wachteln ihre Flügel zu trainieren. Ab dem 15. Lebenstag flatterten sie schon ellenlang in die Höhe. Damit sie für ihre Turnübungen genügend Platz haben, habe ich ihnen ein größeres Heim gebaut. Ich habe es aus Dingen gebastelt, die ich sowieso zu Hause und übrig hatte. Es hat mit den Masen 250 cm x 64 cm eine -wie ich finde- ordentliche Größe. Es ist keine Schönheit, aber es erfüllt seinen Zweck. Abgedeckt habe ich es mit einem Netz. Als Einstreu habe ich unterschiedliche Materialien genommen. Hobelspäne, Rindenmulch gemischt mit etwas Gartenerde und Heu aus Klee, das ich ihnen extra kurz gemäht und getrocknet habe. 

Wenn loses Heu oder Gras zu lang ist und gefressen wird, kann es vorkommen, dass es im Hals stecken bleibt. Das gilt natürlich nicht nur für Wachteln, sondern auch für anderes Geflügel.
Da sie keine Hände haben, um es sich aus dem Schnabel zu ziehen, kann es zu Komplikationen kommen. 

Auch gesammelte frische Gräser sollte man zur Sicherheit schnabelgerecht zurechtschneiden/-zupfen, bevor man sie anbietet.
Super funktionieren bei mir Grasnarben (also mit Erde und Wurzeln). Die Tiere zupfen sich dann die gewünschten Stücke selbst ab. Ganz nebenbei ist das eine tolle Beschäftigung für die Wachteln, da sich in der Erde das ein oder andere Tierchen finden lässt.


Die Wachtelvoliere / Ausflüge auf die Wiese

Die in der freien Natur lebenden Wachteln sind Zugvögel und fliegen vor Wintereinbruch in wärmere Länder; sie können also ausgezeichnet fliegen. Würde man seine Wachteln also ohne Zaun und ohne Übernetzung frei im Garten laufen lassen, hätte man sie möglicherweise nicht sehr lange. Außerdem sind Wachteln sehr klein und für Greifvögel, Katzen und andere Räuber ungeschützt eine leichte Beute. 

Anders als Hühner, die jeden Abend zu ihrer Schlafstange zurückkehren und oben auf schlafen, verbringen Wachteln ihre Nacht auf dem Boden; an Ort und Stelle, gerade dort, wo es ihnen zum Einbruch der Nacht gefällt. Dürfen Wachteln also tagsüber in einem eingezäunten und übernetzten Bereich auf der Wiese laufen, müssen sie für die Nacht eingesammelt und gesichert untergebracht werden, um sie vor Räubern zu schützen. 

Anstatt einen aufwendigen Auslauf auf der Wiese zu bauen, habe ich mich entschieden, meine Wachteln (wenn sie komplett befiedert sind und kein Kuschelküken-Verhalten mehr haben sondern Freiraum brauchen) in einer Außenvoliere zu halten, die rundherum und zusätzlich auf dem Boden mit einem Drahtgeflecht 12x12 mm gesichert ist. Über dem Drahtgeflecht habe ich 20 cm Rindenmulch verteilt. In diese Voliere werde ich noch einen kleinen Kasten einbauen, den ich mit Erde befülle und anschließend mit ausgestochenen Grasnarben mit Klee und Löwenzahn bepflanze. Ich möchte sozusagen das Außen nach Innen bringen. 

Verschiedene Verstecke aus Rindenbögen und Baumwurzeln habe ich schon gesammelt und eingebaut. Zusätzlich habe ich noch Tannenäste und Zweige verteilt und einige Kräuter wie Oregano, Bohnenkraut, Thymian und Rosmarin mit ihren Töpfen in dem Rindenmulch eingraben um Struktur, zusätzliche Verstecke und eine kleine wachteleigene Apotheke zu schaffen. 

Natürlich gibt es auch ein Staubbad; hier habe ich (genau wie für meine Hühner) eine Mischung aus Sand, Erde und Asche genommen.

Damit Futter- und Wasserspender einen guten Platz haben und möglichst wenig Bodensubstrat hineinfällt, habe ich sie auf hohe Steine gestellt. 

Die Voliere habe ich mit Ästen und Baumstämmen in verschiedene Bereiche unterteilt, um den Wachteln die Möglichkeit einer Revierbildung zu geben.

Staubbad, Futter und Wasser habe ich im mittleren Bereich der Voliere platziert; eine Art Gemeinschaftsbereich.

Durch ausgelegte Steinplatten möchte ich verhindern, dass ich beim Laufen eine Wachtel oder ein Ei übersehe, denn durch den Rindenmulch sind sie wirklich gut getarnt.  


Bilder und Videos meiner Wachtelaufzucht

Die ersten 4 Lebenstage bekamen meine Wachtelbabies nur Wachtelkükenfutter, das ich nochmal durchgemörsert habe, weil die Pellets, die eigentlich schon recht klein sind, für manche Küken einfach zu groß sind. Einige Küken suchten aber die großen Stücke. Hier sind sie eben auch alle ein wenig verschieden :-) 


Ab dem 5. Tag bekamen sie von mir jeden Morgen ein paar getrocknete und mit den Fingern zerbröselte Samenkapseln vom Oregano in ihren Futterspender. Dieses Kraut sammele ich eh für meine Hühner, da es unter anderem gut für die Verdauung ist.
Zusätzlich bekommen meine Wachteln täglich eine Priese von staubfein gemörserten Eierschalen von mir. Auch diese sammle ich sowieso und lagere sie abgekocht (vorbeugend gegen Salmonellen) und getrocknet in einem Gefäß.
Die Wachteln finden das jeden Tag super und stürzen sich gerade zu auf diese Dinge.  

Vielleicht haben Sie es schon mal gesehen, wenn Katzen sich vorne ducken und ihren Hintern anheben, damit wackeln und dann plötzlich losspringen. Nachfolgend ein Video das mich daran erinnert. 😁

Und hier noch ein anderes kurzes Video von meinen Wachtelbabies, als sie 5 Tage alt waren.

Ebenfalls ab dem 5. Lebenstag gab ich ihnen ein paar kleine Tierchen wie Würmer und Tausendfüßler, die ich beim Durchsieben meiner Komposterde gefunden und gesammelt hatte. 


Ab ihrem 6. Lebenstag bekamen sie jeden Tag von mir einige wenige Blättchen Postelein, Vogelmiere oder Brennnessel. Ich hätte es auch kleinhacken können, aber ich wollte sie eigentlich gar nicht damit füttern, sondern nur ein wenig beschäftigen. Gleichzeitig gibts ein paar Vitamine.
Damit sie sich die kleinen Stückchen abzupfen können, ohne alles durch den ganzen Käfig zu ziehen, habe ich es mit einem Stein beschwert. Die Reste sowie den Stein habe ich nach 2 Stunden wieder entnommen. 
Am 6. Lebenstag habe ich an ihren kleinen Flügeln übrigens die ersten Federkiele entdeckt. 


An ihrem 8. Lebenstag durften die Wachtelbabies zum ersten mal für 2 Stunden in den Erlebnispark sonnige Wiese.
Ich habe ihnen einen Auslauf gebaut, den ich täglich verstellen kann. Da sie viel fressen, kommt hinten natürlich auch viel raus und ich wollte ihnen jeden Tag eine saubere frische Wiese anbieten.

An die jeweils der Sonne zugewandte Seite habe ich Plexiglasscheiben angelehnt, um die UV-Strahlen abzumildern; die anderen Seiten lies ich für eine gute Luftzirkulation offen. Oben auf legte ich ebenfalls einige Scheiben auf, so kam insgesamt viel Licht rein und sie hatten es warm (sie haben ja nur teilweise Federn). 
Ein ebenfalls angelehntes Brett und ein Rindenbogen sorgte für Schatten und Versteck.  

In einer kleinen Wanne mit Spielsand wurde sofort ein ausgiebiges Staubbad genommen.
Die Tage zuvor hatte ich mich das noch nicht getraut, da einige meiner Küken noch immer alles mögliche fraßen. Ein wenig Sand ist zwar gut für die Verdauung, aber ein komplett voller Kropf mit Sand hat eben keinen Nährwert. Ab dem 8. Lebenstag hatten es aber auch die letzten Küken verstanden.


Ab ihrem 9. Lebenstag kamen sie dann jeden Morgen, sobald die Wiese abgetrocknet war, auf die Sonnenwiese in ihren Auflauf und durften dort toben bis die Sonne kurz vorm verschwinden war.

Als ich das Küken auf den nachfolgenden Bild gesehen habe, bin ich wirklich sehr erschrocken. Tatsächlich ist es aber einfach nur ein tiefenentspannter Sonnenbader :-)

Hier ist noch so ein Foto. Einfach mal entspannen und die Füße baumeln lassen 😂

Hier ein Video von meinen 12. Tage alten Wachteln in ihrem kleinen Wiesenauslauf:


Hier sind die Küken 21 Tage alt. Sie können mittlerweile locker 1 Meter hoch fliegen. Die meinen sind glücklicherweise nicht scheu und lassen sich abends unproblematisch aus ihrem Sonnenauslauf einsammeln, damit ich sie wieder in ihr Kükenheim im Haus bringen kann. 

Im nachfolgenden Video baden sie im Alter von 21 Tagen in ihrem Sand-Erd-Asche-Gemisch. Diese Mischung haben auch meine Hühner. Der Größenunterschied zum Bade-Video etwas weiter oben (als sie 8 Tage alt waren), ist schon enorm. (Die Badeschale ist die gleiche.)


Im Alter von 3 Wochen waren sie (bis auf den ihren Unterbauch) komplett befiedert. Sie sehen schon erwachsen aus, allerdings sind sie immernoch Kuschelküken, denn sie halten intensiven Sicht- und Körperkontakt zueinander und liegen bis auf wenige Ausnahmen eigentlich den ganzen Tag freiwillig aufeinander, egal ob es sonnig und warm ist.


Unfassbar, was ein paar Tage im Wachstum einer Wachtel ausmachen: Nur ein paar Tage später, im Alter von 4 Wochen krähte tatsächlich der erste Wachtelhahn. Nun konnte ich auch den ersten Futterneid beobachten der sogar zum Verscheuchen des anderen führte. Das Schlafen findet nun meist einzeln bzw. mit leichtem Abstand statt. Für mich der richtige Zeitpunkt, um sie in ihre Voliere zu bringen und ihnen mehr Platz zu geben. 


Wachtelhahn kräht

Hier finden Sie ein kurzes Video, auf dem das Krähen eines meiner Wachtelhähne zu hören ist. Er steht direkt neben meiner Kamera und ist dementsprechend natürlich recht laut. Insgesamt würde die Lautstärke des Krähens mit dem Zetern einer Amsel vergleichen.


Ein Flugunfall mit Schnabelbruch

Die Flugübungen meiner Wachteln blieben leider nicht ganz ohne Unfall. Einer meiner Hähne flog unglücklich gegen das Volierengitter und brach sich dabei den Oberschnabel. Natürlich bin ich erst mal sehr erschrocken, da auch etwas Blut zu sehen war. Ich beschloss ihn zu beobachten und stellte fest, dass er trotz der Schiefstellung seines Schnabels, ganz normal weiter fraß und trank.
Anschließend habe ich mich erkundigt und bekam die Information, dass sowas einfach vorkommen kann, da die Navigation beim Fliegen gerade am Anfang einfach noch nicht so gut klappt; außerdem wachsen Schnäbel unentwegt, weshalb die Stelle irgendwann herausgewachsen sein würde.


Ab der 5. Lebenswoche habe ich angefangen Wachtellegekorn mit ins Wachtelkükenfutter zu mischen. 

Nachdem die nächtlichen Temperaturen sich bei ca. 10 Grad eingependelt haben, sind sie nun in ihre große Voliere gezogen. Weiter oben in diesem Artikel (unter der Überschrift "Wachtelvoliere") habe ich meine Voliere näher beschrieben.


Die Wachtelhähne und die Wachtelhennen von einander trennen

Ab etwa der 7. Lebenswoche fingen die Hähne an zu streiten. Sie halten sich mit ihrem Schnabel an den Federn im Genick des anderen fest und versuchen den anderen zu besteigen. Mit zunehmenden Lebenstagen wird dann auch ordentlich gehackt. Dabei gibt es sowohl streitlustige, die keine Gelegenheit auslassen, als auch diejenigen, die aus dem Weg gehen und eher ihre Ruhe haben möchten. Bei dem ganzen Stress fanden natürlich auch die Hennen keine Ruhe mehr.
Um blutige Auseinandersetzungen zu vermeiden, war es nun Zeit, die Herren von den Damen zu trennen. 

Bei der wildfarbenen Variante, wie ich sie habe, lassen sich ab etwa der 5. Woche, die Geschlechter ganz gut unterscheiden. 

Die Hennen haben eine cremfarbene Brust mit schwarzen oder dunkelbraunen Sprenkeln (auf dem oberen Bild ist eine Henne zu sehen). 

Den Hähnen fehlt diese Sprenkelung. Die Brust ist rostig-farben bzw. leicht rötlich.

Die Hähne habe ich nun in einer separaten Voliere untergebracht, die ich bereits für diesen Fall aufgebaut hatte. Natürlich wird hierin auch gezankt, allerdings läuft das ganze - zumindest derzeit - human ab. Es ist eher ein Schieben statt ein Zerhacken. Mal sehen wie es weitergeht. 


Die ersten eigenen Wachteleier

Schon unglaublich, bereits 45 Tage nachdem sie selbst aus ihrem Ei geschlüpft sind, legten die ersten Hennen Eier. 

So klein sie auch sind, den Geschmack finde ich wirklich ganz groß.
Damit das Schälen dieser kleinen Goldstücke nicht so eine Fummelei ist, gebe ich die gekochten Wachteleier zusammen mit etwas Wasser in ein Gefäß mit Deckel und schüttle anschließend kräftig; so lassen sie sich relativ leicht schälen. 
Die Eierschalen trockne ich anschließend und mörsere sie dann ganz fein. Sie werden dann wieder bei meinen Hühnern und Wachteln mit ins Futter gemischt.


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