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Unsere Kaninchen und wie wir sie halten
Wohin mit dem Beikraut das ich aus dem Gemüsegarten heraushole? (Bislang legte ich es nach dem Herausziehen entweder oben auf die Erde im Beet oder brachte es auf einen separaten Haufen, wenn es sich z. B. um Gras handelte, das sonst wieder festwachsen würde.)
Wohin mit dem ganzen gemähten Gras, wenn der Gemüsegarten bereits gemulchet ist? Was soll ich nur mit dem ganzen Giersch machen?
Die Antwort auf diese Fragen sind bei mir im Garten unsere Kaninchen :-)
Sie sind natürlich auch süß und kuschelig und man möchte sie in ihrem Auslauf besuchen und streicheln, aber aus gärtnerischer Sicht runden sie meine Kreislaufwirtschaft perfekt ab.
Sie verputzen Unmengen Grünzeug (sie bekommen natürlich nur das, was ich kenne und von dem ich weiß, dass es ungefährlich für sie ist - hierzu unten mehr -).
Zunächst
Der Kaninchenstall

Der Stall hat unten die Bodenmaße ca. 200 x 100 cm, der 1. Stock kann natürlich auch mitgenutzt werden, bei sehr ungemütlichem Wetter, verziehen sie sich dort hinein.
In einer Heuraufe steht ihnen jederzeit Heu zur Verfügung sowie Wasser in Wasserspendern oder einer Wasserschüssel.
In eine Ecke des Stalles habe ich eine flache Schale festgeschraubt, in der eine baugleiche liegt. Das ist ihre Toilette, die sie gerne annehmen und mir dadurch die Arbeit erleichtern. Durch das Entnehmen der eingesetzten Schale geht das tägliche frischmachen sehr schnell. Als Füllung habe ich anfangs Hobelspäne genommen. Als diese aber leer waren, nahm ich trockene Erde. Übrigens fanden unsere Kaninchen die Erde, die man unter Nadelbäumen findet, am besten.
Als Einstreu für den Rest des Stalles nehme ich Stroh und selbstgemachtes Heu. Ab Herbst werde ich auch Laub von Obstbäumen nehmen.
Sollte mal eine Komplettreinigung des Stalles notwendig sein, verteile ich nach Entfernung der Einstreu ein Gemisch aus staubiger Erde und Asche im Stall, verreibe es mit einem Besen und kehre es anschließend heraus.
In wenigen Sekunden ist jedweder Geruch verschwunden.
Die schmutzige Einstreu landet bei mir dann auf dem Kompost und wird in Form von selbstgemachter Komposterde dann wieder meinem Gemüsegarten zugeführt.
Im Stall sind sie bei uns nur nachts eingesperrt, damit Marder, Fuchs, Mauswiesel & Co. ihnen nichts anhaben können. Die Gittermaschenweite ist 12x12 mm.
Der Kaninchenauslauf
Morgens wird ihnen der Stall geöffnet und sie können in ihren Auslauf um sich auszutoben.


Hier haben wir uns für einen Folientunnel mit den Maßen 8 x 3 Meter entschieden. Das Stahlgestell wurde untenherum mit einem 1 Meter hohen Volierendraht umwickelt, der unten ca. 20 cm hineingeklappt und mit Erdhaken verankert ist. Dadurch kann der Auslauf verständlicherweise nicht verstellt werden, allerdings wurden so Unebenheiten/Löcher unter der Bodenstange ausgeglichen und gleichzeitig ein Buddelschutz eingebaut.
Das bekommen unsere Kaninchen NICHT zu fressen
Keine gekochten Speisen.
Kein altes Brot.
Keine Körner und kein sonstiges Getreide. Lediglich bei Energiebedarf (z. B. bei Trächtigkeit oder in der Zeit des Säugens der Jungtiere) habe ich der Häsin separat 1 mal am Tag einen Esslöffel Haferflocken gegeben.
Das Futter unserer Kaninchen
Zum einen bekommen unsere Kaninchen selbstgemachtes Heu, das ihnen immer in einer Heuraufe zur Verfügung steht. Ich lagere es in Jutesäcken, die in einem Gartenhaus stehen. Durch diese Säcke kommt Luft an das Heu und es bleibt kondenzwasserfrei und damit trocken.
Gemüse und Obst: Gelegentlich bekommen sie einen Apfelpuzen oder den von einer Birne (ohne Kerne) und die harten Gemüseabschnitte der Zucchinifrüchte oder die Schalen vom Kohlrabi bzw. der Karotten. Da unser Geflügel hiervon aber schon einiges bekommt, muss aufgeteilt werden :-) Auch diese Lebensmittelabschnitte/-Reste müssen natürlich unbedingt einwandfrei sein. Die Stellen, die komisch aussehen, landen in meinem Kompost.
Für den Winter lasse ich bei mir im Gemüsegarten für unsere Hühner, Enten und Wachteln sowieso viele frostunempfindliche Pflanzen wie Wintersalate und Kohl stehen, um in der kalten Jahreszeit etwas Frisches anbieten zu können, auch hiervon werden unsere Langohren etwas bekommen.
Ihre Hauptnahrung sind bei uns Wiesenkräuter bzw. die Pflanzen, die ich aus dem Gemüsegarten herausarbeite, weil sie dort ungünstig wachsen.
Nachfolgend finden Sie meine Bilder-Sammlung der Pflanzen, die unsere Kaninchen täglich zu fressen bekommen und die sie gerne essen. Ich hoffe, das meine Bilder detailgetreu genug sind und Ihnen bei der Bestimmung helfen. Bitte sehen Sie aber genau hin bevor Sie sammeln.
Wenn ich eine Pflanze nicht erkenne, sammle ich sie nicht; ich recherchiere erst über sie.
Ich kenne Menschen, für die sehen alle grünen Pflanzen gleich aus. Wenn das bei Ihnen ebenso ist, wäre es möglicherweise besser, Sie sammeln mit jemandem der einen Unterschied sieht. Ein gemeinsamer Spaziergang kann ja auch ein netter Zeitvertreib sein. Ich z. B. sammle alleine keine Pilze, weil ich hier keinen Unterschied erkennen kann.
Kräuter-Pflanzen hingegen finde ich allgemein sehr spannend; die meisten haben Inhaltsstoffe, die für irgendwas gut oder aber schlecht sein können.
Ich bin auch vorsichtig beim sammeln, denn es gibt sehr giftiges. Ich lasse z. B. grundsätzlich die Finger von den Pflanzen, die ähnlich wie Karottengrün aussehen.
Ansonsten bin ich da entspannt, hat man mal die Optik einer Pflanze verinnerlicht, erkennt man sie auch wieder.
Außerdem erhalten sie jeden Tag alle möglichen Gräser, die ich finde sowie ein paar frische Zweige Oregano und alle drei Tage bekommen sie ein paar Halme Schnittlauch.
Kaninchennachwuchs und wie sie bei uns aufwachsen
Nach einer Tagezeit von ca. 30 Tagen begann die Häsin im oberen Abteil des Stalles, in den ich ihr eine Woche zuvor einen Holzkasten gestellt hatte, ein Nest aus langem Heu und Stroh zu bauen.
Am nächsten Morgen, als ich ihr ihre Grünfutterportion brachte, war das Nest fertig gestellt, ansonsten war aber alles unverändert; sie frühstückte.
Ca. 1 Stunde später, als ich erneut nach ihr sah, war die Geburt bereits erledigt. Sie hatte sich Bauchfell ausgezupft und damit das Innere der Nestkugel ausgepolstert. Ich habe nicht ins Nest gesehen, sondern sie in Ruhe gelassen. Das Fellknäul, das ich von außen sehen konnte, bewegte sich, das genügte mir. Der Häsin ging es auch gut.
Am nächsten Morgen, als ich etwa zur gleichen Zeit die Grünfutterportion brachte, setzte ich mich zu ihr. Nachdem sie gefrühstückt hatte besuchte sie ihre Kleinen. Unfassbar, aber sie war nicht mehr als 3 Minuten dort drin, dann war bereits alles erledigt. Sie lies mich nach dem Verlassen des Nestes ein paar Minuten von außen hineinsehen; das war vielleicht ein Gewusel. Anschließend verschloss die Häsin den Kasten wieder mit langem Heu und Stroh und hoppelte wieder nach unten.
Am 3. Tag fand ich eines der kleinen alleine schlafend außerhalb des Kastens. Ich nehme an, es wurde nach dem Säugen mit aus dem Kasten gezogen, weil es die Zitze nicht rechtzeitig los gelassen hatte. Ich hatte mich ausführlich informiert und wusste, dass das vorkommen kann, ich sah daher regelmäßig nach ihnen.
Kaninchen kommen nackt und blind zur Welt. Ca. ab dem 3. Tag beginnt ihr Fell zu wachsen und ab ca. dem 10. Tag öffnen sich ihre Augen.
Bis dahin ist es wichtig, einzeln herumliegende Junge, wieder zu den anderen ins Nest zu bringen, weil die Häsin nur diejenigen im Nest säugt. Sie bringt keine Jungen, die sich außerhalb des Nestes befinden selbst zurück.
Ab dem 7. Lebenstag wurden die kleinen Kaninchen zu Schnüffel-Entdeckern. Noch blind krabbelten sie alle nach und nach aus dem Kasten und machten es sich außerhalb gemeinsam gemütlich. Da sie bereits Fell hatten und die Temperaturen Mitte Juli angenehm waren, lies ich sie dort und veränderte nichts. Lediglich bei dem Loch das zur Rampe nach unten führte, schraubte ich ein Brett an, damit die Jungen nicht hinunterpurzeln konnten.
Bereits mit 18 Tagen krabbelten die Jungen über das Schutzbrett und die Rampe hinunter. Erst vorsichtig vortastend und bereits einen Tag später im Raketentempo mit Hüpfeinlagen und freudigen Drehbewegungen. Nach ca. 15 Minuten, in denen sie alles beschnüffelten und auch an Mamas Grünfutter knusperten, wurden sie schon wieder müde und begaben sich nach und nach selbstständig wieder nach oben in ihre Schlafmulde.

Ab dem 19. Lebenstag habe ich ihnen einige wenige Blätter Gras, Klee und Löwenzahn nach oben gelegt. Ich habe es auf den beiden nachfolgenden Videos festgehalten.
Mit 27 Lebenstagen fressen die kleinen schon ordentlich Wiesenkräuter mit ihrer Mama mit.
Ab und an wird natürlich auch Heu gefressen, aber hauptsächlich werden Wiesenkräuter verputzt. Wenn die Häsin abgelenkt ist, nutzten die kleinen die Sekunden, um einen Schluck Milch zu ergattern.
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